Spline-Stift
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Spline-Stift
Allgemeines
Der Spline-Stift, für den Sie übrigens nicht extra in den Punkte-Modus schalten müssen (er arbeitet auch im
normalen Modell-Modus) ersetzt die aus früheren Versionen gewohnten Bézier-, B-Spline-, Linear-, Kubisch- und
Akima-Spline-Werkzeuge. Wie gewohnt, wurde dem Spline-Stift dabei einiges Neues an Funktionalität spendiert.
Ähnlich wie der Polygon-Stift für Polygone, stellt der Spline-Stift für Splines
viele Funktionalitäten bereit, die früher nur mit separaten Befehlen aufgerufen werden konnten. Vieles
funktioniert dabei im Gegensatz zu der früheren, zugegebenerweise etwas umständlichen Bedienung intuitiv,
elegant und funktionell. Die Snapping-Einstellungen werden beim
Arbeiten beachtet.
Der Spline-Stift dient gleichermaßen dem Erstellen, wie dem Bearbeiten von Splines.
Bedienung
Nach Aufruf des Werkzeugs klicken Sie in die Ansicht, um Spline-Stützpunkte zu erzeugen (Im Gegensatz zu früher
müssen Sie die Ctrl/Cmd-Taste jetzt nicht mehr drücken). Wenn Sie dabei
die Maustaste gedrückt halten, können Sie voreinstellungsgemäß (Bézier) eine Tangente aus dem Stützpunkt
ziehen, um den Splineverlauf an dieser Stelle abzurunden. Sie sehen dabei jeweils eine Vorschau des
anzulegenden Splineabschnitts, bevor Sie den nächsten Stützpunkt festlegen. Bereits gesetzte Stützpunkte
können ohne Werkzeugwechsel jederzeit angefasst und verschoben werden. Wenn Sie bereits gesetzte Stützpunkte
oder Kanten (wobei beide benachbarten Stützpunkte selektiert werden) anklicken, werden diese selektiert (mit
gedrückter Shift-Taste können mehrere selektiert und auch wieder
deselektiert werden). Dabei werden eventuell vorhandene Tangenten eingeblendet und können bearbeitet werden.
Möchten Sie einen Spline vorne oder hinten fortsetzen, so selektieren Sie den entsprechenden Endpunkt und
setzen neue Stützpunkte (bei einem schon selektierten Punkt in der Mitte des Splines, können Sie die
Ctrl/Cmd-Taste drücken, um am Splineende fortzufahren).
Beim Schweben des Cursors über einem Splinepunkt oder -Abschnitt (der Bereich zwischen 2 benachbarten Punkten)
werden diese hervorgehoben. Dabei kann die rechte Maustaste gedrückt werden, um einige Befehle
aufzurufen.
Es ist möglich, Splineabschnitte (also den Splinebereich zwischen 2 Stützpunkten) direkt anzufassen und zu
verschieben. Bei Bézier-Splines bleiben dabei die beiden Stützpunkte in ihrer Position unverändert, nur die
Tangenten ändern sich (ob und wie kann in den Werkzeugeinstellungen festgelegt werden). Bei allen anderen
Splinetypen bewegen sich die beiden angrenzenden Stützpunkte mit. Beachten Sie, dass je nachdem, wo Sie den
Splineabschnitt anfassen (Distanz zu den Stützpunkten), der nächst gelegene Stützpunkt (bzw. Tangenten bei
Bézier-Splines) stärker beeinflusst wird. Fassen Sie den Splineabschnitt in der Mitte, um die
Verschiebewirkung möglichst gleichmäßig wirken zu lassen.
Für alle Splinetypen außer Bézier gilt: je mehr Sie sich beim Greifen einem Stützpunkt nähern, desto mehr
entspricht die Wirkung der Verschiebung des Stützpunktes selbst. Fassen Sie einen Splineabschnitt mit einem
beteiligten Splineendpunkt, bewegt sich nur der zweitletzte Splinepunkt.
Erstellen Sie neue Spline-Stützpunkte, werden diese stets auf einer zur Kamerablickrichtung senkrecht
stehenden, durch den Weltursprung laufenden Ebene, erzeugt.
Folgende Funktionalitäten stellt der Spline-Stift bereit:
Ein Spline mit 2 Segmenten wird mit dem
Spline-Stift bearbeitet.
-
Splinepunkte und -abschnitte werden durch Anfassen mit der Maus verschoben. Wird beim Verschieben eines
Splineabschnittes die Shift-Taste gedrückt, wird die Tangente
gebrochen und somit der Spline nur strikt zwischen den beiden angrenzenden Splinepunkten "verbogen".
Andernfalls bleibt die Tangente gerade und beeinflusst den Spline auch hinter den beiden Splinepunkten.
Sind die Tangenten bereits gebrochen, ist die Shift-Taste nicht mehr
nötig.
-
Ein Doppelklick auf einen Splinepunkt mit gebrochener Tangente begradigt die Tangente und setzt beide Hälften
auf dieselbe Länge ("weiche Tangente"), ein erneuter Klick setzt die Tangentenlänge auf Null, danach
wechseln Doppelklicks zwischen den beiden Zuständen hin und her. Gleiches passiert bei erstmaligem
Doppelklick bei Punkten mit ungebrochener Tangente: Wechsel zwischen weicher Tangente und Nulltangente.
Doppelklicks auf Splineabschnitte wechseln zwischen linearer Interpolation und weichen Tangenten (ist am
Spline-Abschnitt ein Endpunkt beteiligt, werden mitunter 2 Doppelklicks für das lineare Stadium benötigt).
Also eine sehr schnelle Art, missglückte Tangenten auf sinnvolle Werte zurückzusetzen.
-
Ungebrochene Tangenten bleiben beim Verschieben eines Tangentenendpunktes linear, bereits gebrochene Tangenten
lassen ihr Gegenüber unbehelligt. Es sei denn, Sie drücken dabei die Shift-Taste, dann bewegen sich diese entsprechend ihrer Winkeldifferenz mit. In
den Werkzeugoptionen lassen sich dabei Tangenteigenschaften (wie z.B. Länge) sperren.
-
Wenn Sie mit gedrückter Ctrl/Cmd-Taste über einem Splineabschnitt
schweben, zeigt Ihnen eine Vorschau an, wo bei Mausklick ein Stützpunkt mit passender Tangente eingefügt
würde. Tun Sie Gleiches über einem Splinepunkt, wird der Punkt gelöscht. Auch hier wird eine Vorschau
angezeigt, solange Sie nicht geklickt haben.
-
Splinesegmente desselben Splines lassen sich verbinden, wenn Sie einen Splineendpunkt mit dem eines anderen
Splinesegments verbinden. Wenn Sie den Anfangs- und den Endpunkt eines Splinesegmentes verbinden, wird der
Spline geschlossen. Gibt es dabei andere, ungeschlossene Segmente desselben Splines, wird ein neuer Spline
erzeugt (Cinema 4D kann nicht mit offenen und geschlossenen Segmenten in einem Spline gleichzeitig
umgehen).
-
Beim Rechtsklick (oder Anklicken für 2 Sekunden) eines Splinepunktes oder seiner Tangente (1-4 der folgenden
Liste) oder einer Splinekante (5-9) öffnet sich ein Kontextmenü.
Beachten Sie auch folgende Funktionalität: Wenn Sie bei aktiviertem
Punkte-Snapping auf den Anfangs- oder Endpunkt eines anderen Splines
klicken (kein Spline-Grundobjekt), so werden beide Splines verbunden und zu einem einzigen vereinigt. Soll
diese Vereinigung unter geschilderten Umständen nicht stattfinden, so drücken Sie dabei die Ctrl/Cmd-Taste.
Das eben erwähnte Kontextmenü weist für Bézier-Splines (andere Typen haben einen reduzierten Befehlssatz)
folgende Befehle auf:
- Punkt löschen: Löscht den angeklickten Stützpunkt. Ein Ctrl/Cmd-Klick macht das gleiche.
- Punkt abtrennen: Trennt den Spline hier unter Erzeugung eines neuen Punktes in 2
Splinesegmente. Bei geschlossenen Splines wird der Spline hier aufgetrennt, wobei beide Endpunkte
deckungsgleich sind.
- Harte Tangente: Setzt die Tangentenlänge bei Bézier-Splines auf 0, erzeugt also
einen Knick.
- Weiche Tangente: Setzt Tangenten auf eine ungebrochene Standardtangente mit
gleicher Tangentenlänge. Oder anders formuliert: es wird eine möglichst weiche und stetige Splinekurve an
dieser Stelle erzeugt.
- Kante löschen: Löscht den Splineabschnitt und erzeugt somit ein neues
Splinesegment.
- Punkt hinzufügen: Fügt an angeklickter Stelle einen neuen Stützpunkt ein, ohne
den Gesamtsplineverlauf zu ändern.
- Trennpunkt: Fügt an angeklickter Stelle zwei neue, unzusammenhängende,
deckungsgleiche Stützpunkte ein. Der Spline wird also in Segmente aufgeteilt.
- Gerade Kante: Der angeklickte Splineabschnitt eines Bézier-Splines wird linear
gemacht, die entsprechenden beiden Tangentenlängen also auf Null gesetzt. Ein Doppelklick auf den
Splineabschnitt macht im Wechsel mit dem nächsten Befehl das gleiche.
- Weiche Kante: Der angeklickte Splineabschnitt eines Bézier-Splines wird kurvig
gemacht, indem die Tangenten der angrenzenden beiden Stützpunkten auf eine passende Länge und Winkel
gesetzt werden. Ein Doppelklick auf den Splineabschnitt macht im Wechsel mit dem vorherigen Befehl das
gleiche.