Form
Die Kantenabflachung oder auch Kantenauflösung kann beliebige Profilformen annehmen (wenn Sie beispielsweise eine Würfelkante beveln und von der Seite draufblicken, sehen Sie dieses Profil). Diese Form kann hier eingestellt werden.
Beachten Sie, dass die folgenden Abbildungen alle im Kantenmodus gemacht wurden. Die Formeinstellungen wirken allerdings auch im Polygon- und Punktemodus und zwar jeweils auf die markierten Kanten:
Das Profil wird hier immer als Kreissegment – sofern Spannung bei 100% liegt (andernfalls als Ellipse) – ausgeführt.
Hiermit können Sie die Tangenten (Richtung UND Länge!) der Kreisbogenenden verändern. Steht der Wert bei 100% und höher geht die Rundung tangential von den beiden angrenzenden Flächen aus. Mit kleineren Werten stülpt sich das Profil zunehmend nach innen bzw. außen je nach Ausgangskante (Außen- oder Innenkante).
Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch den Parameter Tiefe, mit dem Sie zusätzlich Einfluss auf die Rundung nehmen können.
In diesem Modus kann die ursprüngliche Kante mittels eines Funktionsgraphen entsprechende Formen annehmen. Wenn Sie die Option Symmetrie deaktivieren, können Sie sich die Funktionsgraphenform direkt zwischen den beiden auseinanderstrebenden Kanten eingepasst vorstellen (der Parameter Tiefe regelt dabei Richtung und Größe der Ausstülpung). Stellen Sie Unterteilung auf einen geeigneten Wert, um diese Form möglichst genau nachzubilden.
Ist die Option deaktiviert, wird der Funktionsgraph einfach zwischen den beiden mit zunehmendem Offset auseinanderstrebenden Kanten eingepasst. Ist sie aktiviert, wird der Funktionsgraph doppelt (gespiegelt am rechten Ende) angelegt.
Je nach zu bevelnder Kante können sich in den Modi Benutzer und Profil über die Kantenlänge ändernde "Schlauchdicken" (wenn Sie sich das Rundungsvolumen als solche vorstellen) ergeben. Wenn Sie Konstanter Querschnitt aktivieren, ist dieser mehr oder weniger konstant (besonders in den Ecken).
In diesem Modus haben Sie nun total freie Hand, was das Gestalten der Kanten-Bevelform angeht. Die Form der aufzulösende Kante kann hier durch einen Spline vorgegeben werden. Die Unterteilung wird dabei allein durch den Spline vorgegeben (Unterteilung hat in diesem Modus keine Funktion).
Der für die Kantenform zu verwendende Spline muss einige Eigenschaften haben, damit Bevel richtig damit umgehen kann:
Wir gehen jetzt mal davon aus, dass Sie Profilebene XY eingestellt haben. Bevel geht jetzt entlang der Objekt-X-Achse und nimmt die Abweichung von dieser in Y-Richtung her, um die Bevel-Profilform zu erstellen. Sie sehen in obiger Abbildung dann ganz gut, warum die linke Achsenausrichtung, die sich mehr oder weniger automatisch ergibt, wenn Sie den Spline modellieren, versagt. Am besten lässt sich damit arbeiten, wenn Sie die Objektachse auf den Anfangspunkt des Splines setzen und sie dann so verdrehen, dass der Spline- Endpunkt auf der X-Achse liegt. Dann ergeben sich nämlich anschauliche Ergebnisse, da der Spline dann nachvollziehbar als Profil zwischen den per Offset auseinanderstrebenden Kanten eingepasst wird. Mit Tiefe muss dann übrigens die Größe der Ein- Ausstülpung justiert werden!
Beachten Sie, dass es beim Beveln von mehr als 2 Kanten, die sich in einem Punkt treffen ("Pol") zu Problemen kommen kann.
Hier stellen Sie die Ebene (im Objekt-Koordinaten-System!), in der der Profil-Spline liegt, ein. Das ist wichtig für die im vorherigen Abschnitt beschriebenen Auswirkungen der Objektachsen-Ausrichtung.